Konferenz der Sprachheil- und Hörgeschädigtenkindergärten (SpraKiKon) 2018 am LBZH Osnabrück
mit den Sprachheilbeauftragten des Landes Niedersachsen fand am 10. Oktober 2018 im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Osnabrück unter dem Thema
„Multidisziplinäre Ansätze in der Behandlung von hör- und sprachbeeinträchtigten Kindern“ statt.
Dr. M. Westerheide
Nachfolgend werden die angebotenen Workshops sowei einige Bilder der Veranstaltung aufgeführt.
Themen der angebotenen Workshops mit kurzer Beschreibung:
Workshop A
„ Natürlich „ Sprachtherapie – Der Wald als Therapieraum
Wie kann das Erleben und Spielen in der Natur, Kinder in ihrer allgemeinen Entwicklung
und beim Spracherwerb unterstützen? Auf der Suche nach geeigneten Förder- und
Erlebnismöglichkeiten für Kinder mit sehr wenig Sprache, eröffnete sich mir der Raum
direkt vor unserer Haustür, ein nahegelegenes Wäldchen, als wunderbare Ergänzung
zum Üben im Therapieraum. Die Natur bietet für jedes Kind, alters- und entwicklungs-
unabhängig, vielfältige, kindgerechte Reize, die der Reaktions- und Aufmerksamkeits-
spanne des jeweiligen Kindes entsprechend sind. Über das gemeinsame Erleben ohne
Erfolgsdruck und Bewertung kommen wir miteinander in Kontakt und in den Dialog.
Eindrucksvolle Erfahrungen erleichtern den Weg in die Sprache.
In diesem naturnahen und praxisbezogenen Workshop möchte ich von meinen
Erfahrungen mit hörgeschädigten Kindergartenkindern in der Natur berichten und
Anregungen geben für die „Draußen-Arbeit“ mit Kindern in der Natur vor der Haustür.
Da der Workshop draußen stattfindet, wird wetterangemessene Kleidung und festes
Schuhwerk empfohlen. (Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt)
Sybille Schäfer, Logopädin im Kindergarten für Hörgeschädigte des LBZH Osnabrück und
angehende Natur- und Wildnispädagogin
Workshop B
Von kleinen Fischen und starken Gefühlen – Rhythmik, Musik und Bewegungsförderung von Hör- und Sprachbeeinträchtigungen
Für hör- und sprachbeeinträchtigte Kinder stellt der Zugang zur Lautsprache eine Heraus-forderung dar. Aus diesem Grund ist es für sie schwierig, in die Welt von Geschichten einzutauchen. Selbst ihre eigenen Gefühle können sie oft nicht in Worte fassen. Wie es gelingen kann, Geschichten mittels unterschiedlicher Kommunikationsformen lebendig, erfahrbar und verstehbar werden zu lassen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, erfahren wir in diesem Workshop. Ein kleiner Fisch wird uns zeigen wie es geht.
Bequeme Kleidung wird empfohlen. (Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt)
Birgit Rump, Diplom-Psychologin im Fachübergreifenden Dienst des LBZH Osnabrück und langjährige Kursleiterin für Rhythmik, Musik und Bewegung in Wallenhorst
Workshop C
Gelebte Partizipation im Sprachheilkindergarten – Praxisbeispiele zur Umsetzung des Mitbestimmungs- und Beschwerderechts für unsere Kinder im Sprachheilkindergarten
In diesem Workshop wird Gelebte Partizipation an Praxisbeispiele aus den SHKs Melle, Georgsmarienhütte und Osnabrück vorgestellt sowie selbstentwickelte Materialien zum Ausprobieren und zur praktischen Anwendung. Der Workshop soll zur Anregung, Erfahrungsaustausch, Ideen sammeln und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung zu diesem Thema beitragen.
Gesa Kellersmann und Maren Schnieders ( SHK „Urmelhaus“ Georgsmarienhütte)
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Workshop D
Neues auf dem Weg zum Sprachkompetenzzentrum
In diesem Workshop soll es um Austausch, Anregungen und Erfahrungen auf dem Weg vom Sprachheilkindergarten zum Sprachkompetenzzentrum gehen. Frau Thiem(Fachberatung)/Frau Agbovor(Einrichtungsleitung) vom SHK Gifhorn und Frau Wagner (Einrichtungsleiterin) vom SHK Herzberg werden von ihren Erfahrungen in der interdisziplinären Arbeit in Form einer Fachberatung für Regelkindergärten (Fachberatung im Rahmen des Landesprogramms, einfache Kooperation, Beratung im Rahmen des Bundesprogramms für sog. „Sprach-Kitas, etc.) und über Neuigkeiten und Beteiligungsmöglichkeiten bei der Schulung von Sprachförderkräften in Regelkindergärten sowie von Beratungsangebote für Eltern berichten. Wie bauen wir weiterhin eine Fachberatung oder präventive Angebote über den Tellerrand hinaus auf?
Daniela Thiem/Sandra Agbovor (Sprachkompetenzzentrum „Pusteblume“ Gifhorn) und
Katrin Wagner (SHK „Pusteblume“ Herzberg)
Workshop E
Was bringt mir der BOT 2 (Testverfahren zur Überprüfung der Motorik) für die Arbeit im Sprachheilkindergarten / Kindergarten für Hörgeschädigte
Der BOT 2 wird seit zwei Jahren in mehreren Sprachheilkindergärten zur Überprüfung der motorischen Fähigkeiten eingesetzt. Warum ? Ein Erfahrungsbericht aus der individuellen Einzelförderung zum Wert der Ergebnisse für die Förderung und Therapieplanung von sprachbeeinträchtigten und eventuell entwicklungsverzögerten Kindern. Stärken und Schwächen werden aufgezeigt, einzelne Aufgabenstellungen durchgearbeitet und auch ein Vergleich zu anderen Testprogrammen gezogen.
Je nach Wunsch der TeilnehmerInnen gibt es Raum für Erfahrungsaustausch, Fragen oder zum Durchführen einzelner Aufgaben.
Sabine Sperlich, Heilpädagogin seit 13 Jahren im SHK „Wirbelwind“ in Salzgitter
Workshop F
„Rangeln und Raufen im Kindergarten“
Körperliche Auseinandersetzungen sind elementar für die Entwicklung eines Kindes. Unter Einhaltung von konkreten Regeln lernen Kinder bei diesem Angebot spielerisch Wertschätzung, Anerkennung und Respekt kennen und fördern ganz unbewusst Gleichgewicht, Koordination, Kraft und Ausdauer.
„Körperkontakt bedeutet Kommunikation. Ich finde dieses Thema wichtig für unser Arbeitsfeld. Seit einigen Jahren biete ich „Rangeln und Raufen“ in unserer Einrichtung an und möchte gerne meine Erfahrungen und Spielideen weiter geben.“
Marvin Krebs, Ergotherapeut (SHK „Regenbogen“ Helmstedt)
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Workshop G
Auswirkungen von Hörbeeinträchtigungen auf den Spracherwerb
Bei vielen Kindern mit Sprachauffälligkeiten sind auch häufig Hörbeeinträchtigung mit ursächlich für ihre sprachlichen Probleme. In diesem Workshop soll noch einmal verdeutlicht werden welche Auswirkungen Belüftungsstörungen, Paukenergüsse, Mittelohrentzündungen und auch schon leichte Schwerhörigkeiten auf das Hören von Sprache und damit auf die sprachlichen Leistungen hat. Weiterhin wird darüber aufgeklärt welche Maßnahmen zur Verbesserung der Hörsituation ergriffen werden können.
Dr. Markus Westerheide, Pädagogisch Audiologischen Beratungszentrum am LBZH Osnabrück
Workshop H
Lautsprachunterstützende Gebärden (LUG) als sprachförderndes Element in Therapie und Förderung
Die Einsatzmöglichkeiten von Gebärden sind vielfältig. In der Unterstützten Kommunikation gehören Gebärden zu den körpereigenen Formen und werden im Kontakt mit Personen, die keine oder nur wenig Lautsprache nutzen, in der Regel lautsprachunterstützend verwendet.
Den Teilnehmenden wird eine Strategie vermittelt, wie Gebärden (LUG) institutionell eingeführt und genutzt werden können. Dabei werden aktuelle Materialien und Methoden aus dem Repertoire der Unterstützten Kommunikation sowie eine multimodale Herangehensweise (z.B. Kombination von Gebärden mit Symbolen oder dem Ipad) vorgestellt.
Hendrik Dangschat, Beauftragter für Unterstützte Kommunikation, Heilpädagogische Hilfe Osnabrück
Workshop J
„Übergang aus Sprachheilkindergarten/Kindergarten für Hörgeschädigte in die Schule“ - Anträge, Verfahren zur Feststellung eines sonderpädagogischen
Unterstützungsbedarf,… etc.
Immer wieder stellen sich Fragen beim Übergang von Kindern aus dem SHK oder HöKi in die Schule wie Übergänge zu gestalten sind. Wie und wann sind Anträge auf Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs zu stellen? Wie informiere ich die Eltern? Was ist alles zu berücksichtigen? Zu diesem komplexen Thema soll in diesem Workshop informiert werden. Raum für Fragen und Erfahrungsaustauch wird ausreichend vorhanden sein.
M. Schybeck, Lüstringer Bergschule, Förderschule mit Schwerpunkt Sprache